Bindehautentzündung (Konjunktivitis)

08.08.2022
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Was ist die Bindehaut?

Die Bindehaut – auch Konjunktiva genannt – ist eine Art Schleimhaut, die den Augapfel mit den Augenlidern verbindet. Sie besteht dabei aus zwei Teilen: Ein Teil liegt dem Augapfel direkt auf (verschieblich), der andere bildet die Innenseite des Augenlids. Die Grenze besteht aus der Umschlagsfalte. Auch die kleine Schleimhautfalte im inneren Nasenwinkel gehört zu diesen Bindehauttaschen. Die Bindehaut besteht unter anderem aus Becherzellen, deren Aufgabe es ist ein Sekret herzustellen, das einen wesentlichen Teil zur Befeuchtung der Hornhaut beiträgt. Dieser Flüssigkeitsfilm ist ausserdem essentiell um etwaige Hornhautverkrümmungen oder kleine Unebenheiten so gut wie möglich auszugleichen. Ebenfalls im Gewebe zu finden sind kleine Nerven und Blutgefässe. Diese sind im Normalfall kaum sichtbar, versorgen die Bindehaut aber mit wichtigen Nährstoffen.

Wie untersucht man die Bindehaut?

Ektropionieren heisst die Untersuchung, bei der das Augenlid vorsichtig nach unten beziehungsweise oben geklappt wird, um die Bindehaut genauer zu betrachten. Diese erste und sehr simple Untersuchungstechnik lässt schon einige Rückschlüsse zu: Beispielsweise könnte eine blasse Bindehaut auf eine Anämie, eine gelbe Bindehaut auf eine Gelbsucht (Ikterus) hindeuten und entsprechend im Anschluss durch weitere Untersuchungen abgeklärt werden. Ausserdem kann eine Entzündung und ihr Ausmass genauer betrachtet werden.

Was passiert bei einer Bindehautentzündung (Konjunktivitis)?

Eine entzündliche Veränderung der Bindehaut kann verschiedene Ursachen haben, zum Beispiel Viren, Bakterien, Allergien oder physische Irritationen. Kommt es zu kleineren (ungefährlichen) Blutungen unter der Bindehaut durch Verletzung des Gefässplexus, wird dies Hyposphagma genannt. Dies kann auftreten nach einem Unfall, durch starkes Pressen oder Husten – also quasi durch stark erhöhten Druck – oder bei systemischen Gefässerkrankungen wie arterieller Hypertonie (hoher Blutdruck).

Beispiele von Krankheiten mit Bindehautentzündung

  • Allergische Rhinokonjunktivitis

    Bei dieser Krankheit handelt es sich um eine allergische Reaktion mit Entzündung der Nasenschleimhaut (Rhinitis) und der Augen (Blepharokonjunktivitis, wenn die Augenlider ebenfalls betroffen sind). Faktoren, die solche Reaktionen auslösen können, kommen häufig vor und können sich zum Beispiel in Form von Pollen- oder Hausstaubmilben-Allergien äussern. Eine Allergie beruht dabei auf einer erhöhten Sensibilisierung des Immunsystems gegenüber einem oder mehreren Allergenen nach einem Erstkontakt. Dabei entwickelt das Immunsystem im Laufe der Immunantwort Antikörper gegen das entsprechende Allergen, was dazu führt, dass bei einem nächsten Kontakt das Allergen bereits zu Beginn erkannt und mittels Immunreaktion bekämpft wird. Diese Reaktion äussert sich dann in den wohlbekannten Symptomen – ein verstärkter Tränenfluss, Juckreiz, Rötungen und Schwellungen, das Hervortreten der Bindegefässe und unter Umständen eine gewisse Lichtscheu. Meist werden diese Symptome ausserdem begleitet von einem Trockenheitsgefühl der Augen.

  • Keratokonjunktivitis epidemica

    Die Ursache hierfür sind Adenoviren, die zur Entzündung der Bindehaut führen. Die Übertragung der Viren findet dabei durch direkten Kontakt statt, weswegen folgende Punkte im Sinne einer Prophylaxe zu beachten sind: Möglichst kein Augenreiben bei Juckreiz, Vermeidung von körperlichem Kontakt zu Personen mit einer Bindehautentzündung (oder Gegenständen, die sie berührt haben) und regelmässiges Händewaschen. Häufig kommt es ausserdem zu einem grippalen Infekt parallel zur Konjunktivitis. Ein viraler Infekt wie dieser heilt meist von selbst wieder ab, weswegen es keine spezielle Therapie gibt. Sollte jedoch eine zusätzliche Infektion mit Bakterien stattfinden (merkbar wenn sich Eiter bilden sollte), sollten Augentropfen mit Antibiotika angewendet werden.

Therapie

Im Falle einer Bindehautentzündung kann meist nicht-invasiv vorgegangen werden: Augentropfen sind die am häufigsten angewendete Behandlungsmethode. Diese sind sehr wirkungsvoll und können lokal eingesetzt werden. Allerdings sollte eine Therapie – insbesondere mit Glukokortikoiden (zum Beispiel Cortison) – nicht über einen zu langen Zeitraum hinweg zum Einsatz kommen, da sonst das Risiko eines erhöhten Augeninnendrucks (Glaukom) oder Grauen Stars (Katarakt) steigen kann.
Ist die Bindehautentzündung jedoch allergisch bedingt, sollte eine Allergendiagnostik durchgeführt werden, um bei künftigem Kontakt mit dem Allergen entsprechend reagieren zu können – entweder durch Vermeidung der Ursache an sich oder durch Medikamente.

Bei weiteren Fragen zu diesem (oder einem anderen) Thema, stehen Ihnen die Augenärzte Zentrum Bahnhof in Stäfa gerne zur Verfügung.

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