Orthoptik

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Was versteht man unter dem Begriff Orthoptik?

Der Begriff Orthoptik kommt ursprünglich aus dem Griechischen und bedeutet „richtiges Sehen“ – damit ist im heutigen augenärztlichen Alltag der Bereich der Schielheilkunde gemeint. Neben der bekanntesten Augenerkrankung in diesem Bereich – dem „Schielen“ (Strabismus) – gibt es noch eine Reihe weiterer Augenerkrankungen, welche im Rahmen der Orthoptik abgeklärt und behandelt werden, dazu zählen unter anderem Doppelbilder (Prismen) und Augenzittern (Nystagismus). Zu den häufigsten Symptomen, welche zu einem Besuch beim Orthoptiker/bei der Orthopotikerin führen, gehören Konzentrations- und Leseschwierigkeiten, auffällig häufiges Augenzwinkern und häufige Kopfschmerzen. Die Gründe und Ursachen für die Beschwerden sind sehr vielfältig und reichen von Frühgeburt, über Schädel-Hirn-Trauma und Orbitafrakturen (Brüche des Schädels im Bereich der Augenhöhle) bis zu einer Kopfschiefhaltung.

Strabismus (Schielen): Diagnostik und Therapie

Als Strabismus (Schielen) bezeichnet man eine Achsenabweichung (mindestens) eines Auges von der normalen Sehachse. Häufig ist eine Vererbung Auslöser für das Schielen, die sich sehr früh (vor dem 2. Lebensjahr) zeigt. Aus diesem Grund kommt den regelmässigen Check-Ups beim Kinderarzt/bei der Kinderärztin – bei konkretem Verdacht beim Augenarzt/bei der Augenärztin – auch eine so wichtige Rolle zu, denn: Je früher ein Strabismus entdeckt werden kann (vor dem 7. Lebensjahr), desto bessere Chancen bestehen auf eine Korrektur der Fehlsichtigkeit. Eines der wichtigsten Untersuchungs-Tools ist der Cover-Test: Dabei wird abwechslungsweise ein Auge abgedeckt und die Reaktion des anderen Auges beobachtet. Bei einem latenten Strabismus (Begleitschielen) weicht das betroffene Auge mehr oder weniger stark von der normalen Sehachse ab, sobald die Führung durch das gesunde Auge wegfällt. Als Therapieoptionen stehen sowohl eine Therapie im Rahmen der Orthoptik sowie operative Ansätze zur Verfügung.

Doppelbilder (Prismen): Diagnostik und Therapie

Auch bei Prismen handelt es sich um eine Winkelfehlsichtigkeit. Im Unterschied zum „normalen“ Schielen ist diese jedoch um einiges schwieriger zu entdecken und wird deshalb häufig als „verstecktes“ Schielen bezeichnet. Das zugrundeliegende Problem sind die ungleich starken Augenmuskeln, was dazu führt, dass das Auge seinen Fokus nicht genau ins Zentrum auszurichten vermag, sondern ein klein wenig daneben. Die Mängel sind nicht immer offensichtlich, weshalb Prismen erst spät entdeckt werden. Erschwerend kommt hinzu, dass eine Mehrheit eine kleine Abweichung und somit nicht perfekt parallele Sehachsen aufweist und die typischen Symptome von Prismen (Kopfschmerzen und Doppelbilder) erst in einem sehr ausgeprägten Stadium oder bei körperlicher Anstrengung auftreten. Die Kunst besteht also darin, jene Individuen ausfindig zu machen, welche nicht nur eine „minimale, normale“ Abweichung, sondern richtige Prismen aufweisen. Ein guter Test, um solche Prismen zu entdecken, ist der Kreuztest: Wenn die waagrechte und die senkrechte Linie (beide jeweils von einem Auge wahrgenommen) sich nicht in der Mitte treffen – das Kreuz also verschoben ist – dann liegen Prismen vor. Als Korrekturmassnahme bieten sich sogenannte Prismengläser an, welche das Licht korrigierend brechen, wodurch der optische Mittelpunkt wieder ins Zentrum verschoben wird. Nicht alle Optiker/innen verfügen über das notwendige Knowhow, um die Messungen durchzuführen, weshalb der Besuch bei einem Prismenspezialisten/bei einer Prismenspezialistin empfohlen wird.

Augenzittern (Nystagmus): Diagnostik und Therapie

Ein Nystagmus – auch Augenzittern genannt – stellt einen Zustand dar, in dem das Auge nicht fähig ist, ein scharfes Abbild zu generieren. Dies wird durch ruckartige Augenbewegungen vom Gehirn zu kompensieren versucht – was jedoch zu einer weiteren Einschränkung des Sehvermögens führt. Diese kompensatorischen Augenbewegungen (Nystagmus) finden unwillkürlich statt und können von den Betroffenen nicht beeinflusst werden, was für viele als sehr belastend empfunden wird. Ein Nystagmus kann entweder angeboren (primär) oder erworben (sekundär) sein. Ursachen für einen erworbenen Nystagmus stellen unter anderem Hirnverletzungen, Schäden des Gleichgewichtsorgans oder gewisse Medikamente dar. Um einen Nystagmus zu diagnostizieren, bietet sich eine Untersuchung mit der sogenannten Frenzel-Brille an: Diese Brille verunmöglicht es dem irgendetwas zu fixieren, wodurch die unabhängige Augenbewegung beobachtet und Rückschlüsse auf einen möglichen Nystagmus gezogen werden können. Zur Behandlung bieten sich verschiedene Therapie-Optionen an (zum Beispiel ein chirurgischer Eingriff oder bestimmte Spritzen). Bei einem Nystagmus ist es von entscheidender Wichtigkeit, die genaue Ursache zu identifizieren und an diesem Punkt anzusetzen.

Bei weiteren Fragen zu Orthoptik, Strabismus, Prismen oder Nystagmus stehen wir Ihnen selbstverständlich gerne zur Seite. Melden Sie sich unverbindlich bei uns – unser Team in Stäfa freut sich über Ihre Neugier und Ihren Besuch! Wir geben Ihnen einen Einblick – damit Sie den Durchblick behalten!

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